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    Entropia
    Total

    VÖ: 17.03.2023 | Label: Agonia
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    9 / 12
    Entropia - Total

    Das polnische Kollektiv Entropia vereint auf seinem neuen Album dermaßen viele Einflüsse, dass es zu platzen droht. Gut, dass sich alle Beteiligten auf extremen Black Metal einigen können.

    Dieser durchdringt jeden der fünf Songs und bildet eine Art Grundton, mit dem die unterschiedlichen Ideen aus Krautrock, Elektronik und PostRock harmonisiert werden. In komplexen Instrumentalteilen entfliehen Entropia auf ihrem vierten Album allen zuvor definierten Vorlagen. Ganz natürlich stehen Blastbeats neben kosmisch anmutenden Synthesizerflächen, komplexen Harmoniepassagen und atemlosen Gitarrenloops. Das sich als Psychodrama entblätternde „Mania“ wird seinem Titel in stoisch wiederholten Patterns gerecht, die nach neun Minuten dem ätherisch schwebenden „Orbit“ Platz machen. Hier regieren offene Akkorde und sprunghafte Harmoniewechsel ebenso wie gehetzte Gitarrenstakkatos. So desorientierend das Ganze beim ersten Hören erscheint, so folgt doch jeder Song einem bestimmten musikalischen Thema. Besonders wird das im 15-minütigen Titelstück deutlich, dessen musikalische Struktur sich mehrmals häutet, verlangsamt und so ins Bewusstsein bohrt. Hier halten Entropia inne und erforschen Spannungsverhältnisse. Dem epischen Longtrack ist förmlich anzuhören, mit welcher Dringlichkeit sich die Band auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen befindet. Dass die Black Metaller dabei ein derart schlaues PostRock-Album mit Prog-Anspruch geschrieben haben, verdient Anerkennung.

    Das steckt drin: Deafhaven, Imperial Triumphant, Liturgy