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    Endon
    Boy Meets Girl

    VÖ: 15.02.2019 | Label: Thrill Jockay / Rough Trade
    Text:
    Endon - Boy Meets Girl

    Boy Meets Girl ist der schlimmste Horrorfilm, den man sich anhören kann. „Tokios extremste Band“ Endon gibt es über Thrill Jockey nun auch im Rest der Welt, der japanischem Noise niemals das Wasser reichen kann.

    „Boy Meets Girl“ ist wie ein Soundtrack angelegt und Endons Gegenentwurf zur klassischen Liebesgeschichte – direkt aus der Hölle. Die Band besteht aus Gitarrist Koki Miyabe, Schlagzeuger Shin Yokota, den Elektro-„Krachmachern“ Taro Aiko und Etsuo Naguara und Sänger Taichi Nagura. Nagura schreit nicht wie ein Shouter, sondern wie jemand, der auf grausamste Art und Weise gefoltert wird. Meist wortlos schluchzt und ächzt und jault er, schnappt schmerzend nach Luft und klingt dabei wie Mike Patton, wenn dem bei lebendigem Leib der Kehlkopf seziert würde. Hinter ihm beginnt das Album mit einen erst sehr puristischen Sludge- und Grindcore-Gemisch, mit „Born Again“ kommen die Krachmacher ins Spiel: weißes Rauschen und anschließend die komplette Dekonstruktion von allem, was bis dato irgendwo auf Band gespielt wurde. Höhepunkt ist der zwölfminütige Doom-Terror „Doubts As A Source“, in dem irgendwann zum ersten Mal via Synthesizer etwas Melodieartiges Einzug in die Musik findet, das sich fortan fein durch den Rest der EP zieht – noch nie hat es so gut getan, wenn endlich der Spannungsbogen entzerrt wird. Boris-Schlagzeuger Atsuo hat „Boy Meets Girl“ produziert. Neben Endon wirken Converge wie eine Kuschelrock-Band. Viel mehr stehen sie in der Tradition von Protagonisten der Tokio-Noise-Avantgarde wie Merzbow, Melt Banana und Masonna – die schmerzbefreitesten Musiker unserer Zeit – und legen die ultimative Messlatte des Extremen noch ein paar Zentimeter höher.