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    Emilie Simon
    dto.

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Universal
    Text: Wolfgang Kienast
    5 / 12

    Frühstücksmusik für den frankophonen Genussmenschen. Hübsches, leider jedoch trotz einiger doppelter Böden und Fallstricke auf Dauer nicht wirklich fesselndes Debüt.

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Emilie Simon ist Kind einer französischen Musikerfamilie und was anderen Mädchen der Ponyhof ist, war ihr das Studio ihres Vaters. Sie studierte Jazz, wurde Produzentin, arbeitete mit Tricky und der Thievery Corporation, schreibt eigene Lieder und Texte und ist gerade mal 24 Jahre jung. Auf dem Debütalbum bilden luftige Klanggebilde den Rahmen für ihren Gesang, der auf einem schmalen Grat zwischen klar und fragil balanciert. Dabei hört man, dass die Kooperationen mit den TripHop-Helden Spuren hinterlassen hat. Die Frage, welche Sounds programmiert sind und welche mit konventionellen Instrumenten eingespielt wurden, beschäftigt eine Weile. Eine ungewöhnliche Coverversion des Stooges-Klassikers „I Wanna Be Your Dog” liefert einen ersten Hinweis darauf, dass unter der polierten Oberfläche Fallgruben verborgen sein könnten. Und richtig, der freundliche Schunkelsong „Flowers” zum Beispiel entpuppt sich als lakonische Abhandlung über die Endlichkeit jeder Liebe. Doch während die Songs für sich genommen Perlen sind, wirken sie auf Albumlänge aneinandergereiht zu gleichförmig, um die Spannung zu halten. Schade, denn vier Akustikversionen auf einer beiliegenden, zweiten CD mit etlichen Specials zeigen, was man ahnte – dass ihr Potential größer ist als ihr erstes Album.