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    Embrace
    Drawn From Memory

    VÖ: 27.03.2000 | Label: Hut/Virgin

    Kunstvoll arrangierter Britpop, der sensible Melodiösität und groovende R’n’B-Einflüsse unter einen Hut bringt? Embrace sind mächtig gereift!
    Dafür ist schon der Einstieg in den Nachfolger der mit „The Good Will Out“ so vielversprechend ins Rampenlicht getretenen Band um die beiden McNamara-Brüder bezeichnend. „The Love It Takes“ eröffnet „Drawn From Memory“ so gnadenlos besinnlich, dass man sich schon versucht sieht, sich auf ein Album voller Kerzenschein-Sentimentalität einzustellen. Doch dann wird das Tempo Stück für Stück angezogen, urplötzlich befindet man sich sogar in einem kräftig treibenden Refrain wieder – allerdings nur, um kurz darauf wieder so elegant und fließend von der inzwischen zum Quintett gewachsenen Combo ausgebremst zu werden, dass man dabei kaum merkt, wie einem geschieht. „Save Me“ klärt dann endgültig, dass die Band aus den gewonnenen Erfahrungen der letzten zwei Jahre einen Schluss gezogen hat, der sich in einem Wort formulieren läßt: Dynamik! So blasen Embrace mit Percussion und funky Bassthema kurzerhand fürs erste die Kerzen völlig aus und schalten statt dessen die Discokugel ein. Dass auch diese Stimmung nicht von langer Dauer sein wird, beginnt man nach den ersten Eindrücken bereits zu ahnen; und tatsächlich, mit dem Titelstück des Albums wischt man den gerade erst erweckten Bewegungsdrang abermals mit einer kurzen Handbewegung zur Seite: McNamara singt so herzerweichend traurig zur Pianobegleitung, dass man unversehens wieder auf dem Sofa landet und sich nach einem Glas Rotwein sehnt. Dieses Spielchen wiederholt sich auch im weiteren Verlauf des Albums noch einige Male und führt zu schönen Überraschungen wie dem erfrischend pissed klingenden „Yeah You“, in dem die verzerrten Gitarren zum ersten Mal aus dem Hintergrund heraustreten, um dem Gesamtbild dieses Albums eine weitere, diesmal vehement rockende Facette beizufügen. Doch so unvorhersehbar die Songs sich auch entwickeln, im Endeffekt sind Embrace immer noch waschechte Anhänger der Melancholie. Dass das Zelebrieren jener Stimmung doppelt eindrucksvoll gelingt, wenn man derart abwechslungsreiche Einwürfe darüber streut, ist die Erkenntnis, die dieses Album so viel besser als das Vorangegangene macht.

    weitere Platten

    Out Of Nothing

    VÖ: 13.09.2004

    If You’ve Never Been

    VÖ: 03.09.2001

    The Good Will Out

    VÖ: 01.01.1998