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    Eleven Pictures
    Superficial To The Core

    VÖ: 20.03.2000 | Label: Mascot/Zomba

    Vier tendenziell schlecht gelaunte Schweden beweisen ihren Sinn für übersichtlich angelegte Rocksongs mit gnadenlos unwiderstehlichen Refrains.
    Viele Schnörkel sind ihre Sache nicht, The Eleven Pictures haben den direkten Zug zum Tor. So scheint es zumindest im ersten Augenblick. Aber was zunächst nicht sonderlich spannend zu werden verspricht, entfaltet nach einigen Minuten einen nicht zu verachtenden, wenn nicht gar großartigen Charme, denn wo in der Strophe noch zumeist mit sorgsam kultiviertem Punkrock-Vibe streng rifflastig gearbeitet wird, schwingt sich das Quartett in den Refrains regelmäßig zu ungewohnt treffsicheren Hooklines auf. Das Faible für Pop-Arrangements scheint den Skandinaviern in die Wiege gelegt zu sein, anders ist der ungezwungene Umgang mit vielstimmigem Gesang und zugkräftigen Melodien schwerlich zu erklären. Dabei variiert die Band um Martin Emil geschickt das Tempo, wechselt zwischen den melancholischen bis fast schon depressiven Momenten verhaltener Songs wie „Primate Dancer“ nahtlos zum kräftigen Drive des wütend polternden „Nostromo“. Bei all dem spielen The Eleven Pictures so unbefangen und eigenständig mit ihren vermeintlich einfach gestrickten Songstrukturen herum, dass sich mehr und mehr herauskristallisiert, was für einen Glücksgriff man hier vorliegen hat. Hier gibt es keine Anbiederung an was auch immer, man sucht sich seinen eigenen Weg durch das Dickicht Gitarren getragener Musik. Der Gesang ist glücklicherweise vielseitig genug für Tänze auf derart verschieden gestalteten Hochzeiten und macht sich in den wütend rotzenden Stücken genauso gut wie bei den getragenen Melodien eines breitwandigen Epos wie „We’re All“. Zusammen mit den so zahlreich wie effektiv gesetzten Breaks, dem zurückhaltenden, aber stets Gewinn bringenden Einsatz verschiedener Effekte und Sounds ergibt sich so ein Album, dessen einzelne Bestandteile für sich genommen nicht besonders außergewöhnlich sind, in dieser hervorragenden Zusammensetzung aber gerade die vergleichbaren aktuellen Konkurrenzprodukte aus den Staaten ziemlich farblos aussehen lässt. Klischeefreier, interessanter Rock – immer ein Grund zur Freude!

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    Initials

    VÖ: 01.01.1900