Sharon Stoned sind Vergangenheit und leben auch in Elektrosushi nicht weiter. Zu deutlich sind die Versuche von Mark Kowarsch, sich mit seiner neuen Band nicht nur songwriterisch von seiner Vergangenheit zu distanzieren, und deshalb werde ich hier auch nicht versuchen, irgendwelche Vergleiche zu finden. Elektrosushi sind erstaunlich emotional. Kein konsequent durchstrukturierter und geplanter Song findet sich auf dem Debüt, vielmehr lebt die Platte von ihrer Unberechenbarkeit, ohne irgendwie zerfasert zu wirken. Das Ergebnis ist im besten Sinne des Wortes Pop. Wunderbar eingängige Rhythmen beziehen ihre Sympathie aus Einflüssen wie Sixties-Pop (die Orgel!), RocknRoll und Glam (der Chorus bei Dumb”). Dazu gesellen sich nette kleine Experimente mit Didgeridoo und Samples (z.B. von den Tucson-Wüstengöttern Naked Prey). Einige illustre Gäste wie Mike Watt, Julia von den Pop Tarts und Françoise Cactus (Stereo Total) trugen schließlich dazu bei, daß diese Platte so unglaublich leicht schmeckt, sich aber trotzdem sofort festhakt. Gelungen.