Das Bunnymen-Revival mit neuem Frontmann geriet ebenso zur Farce wie die Solo-Karriere eines Ian McCulloch. Nun finden sich 2/4 Ur-Hasen in einer neuen Band zusammen, warten mit einer frische Rhythmus-Sektion auf, und werfen den finanzträchtigen alten Namen über Bord. Eine weise Entscheidung, schließlich hat das musikalische Schaffen von Electrafixion nichts mit den letzten Weichspüler-Alben der Liverpooler zu tun. Das Ganze ist eher ein Schritt zurück in die späten 70ies, sprich zu den Wurzeln ihres eigenwilligen Mersey-Sounds. Als wären die letzten 15 Jahre spurlos an ihnen vorbeigezogen, setzen Will und Mac auf die assoziative Expressivität einer stilvollen Breitwand-Gitarre, pulsierende Punk-Dynamik und jenen charismatischen Nasal-Gesang, der sie schon einmal zu Superstars hat werden lassen. Die allgegenwärtigen Vorbilder heißen weiterhin Velvet Underground, Stooges, Patti Smith, Bowie oder Television, doch die Aggressivität, der Elan und die ungestüme Vitalität des Albums überraschen nicht nur erklärte Fans. “Burned” ist zwar kein Klassiker im Sinne von “Porcupine” oder “Ocean Rain”, aber doch zumindest ein wichtiger Achtungserfolg. Die Zukunft hat begonnen.