El-Malo
The Worst Universal Jet Set

Japanische Musiker waren schon immer irgendwie anders. Die Art und Weise, wie es zum Beispiel ein Ryuichi Sakamoto versteht, aus simplen Popsongs ein avantgardistisches Gesamtkunstwerk zu schaffen, hat schon was. Im Fall von El-Malo, die ihr zweites Werk auf dem bekannten `Belissima!`-Label veröffentlichen, wird diese Idee konsequent weitergedacht. Die Band besteht aus zwei Technikfreaks, Ryochiro Yunoki und Shigekazu Aida, die aus nahezu jedem bekannten Musikstil einen ganz neuen Sound-Kosmos basteln. So trifft 70er Glam-Rock auf Acid Jazz, Nine Inch Nails-mäßiger Gesang auf Schmuse-Pop, Sixties-Psychedelic auf House, Grunge-Gitarren auf Funky Stuff and so on. Hier und da ein paar Zappa-Zitate, ein bißchen Rhythm`n`Blues, ein paar Takte Jazz, fertig ist der progressive Groove. Das Alles könnte sehr interessant sein, hätten die Beiden neben den geschickt zusammengeklauten Stilen auch ein Händchen für ansprechende Songs. Doch so entsteht der Eindruck, daß El-Malo versuchen, die fehlenden Ideen und langweiligen Melodien mit einer effektüberladenen, zerfrickelten Produktion zu kaschieren. Schade eigentlich, denn die Ansätze sind äußerst amüsant.