Ehnahre
The Man Closing Up

Ehnahre kommen ohne Schonfrist aus. Hier spielt Musik von Männern, die nichts zu verlieren haben. Das Fundament atonaler und arhythmischer Albträume ist in etwa so Vertrauen erweckend wie die Wanderung auf frisch erkalteter Lava. Tatsächlich denkt man hier und da an das Berliner The-Ocean-Kollektiv, doch das Freispiel-Inferno der Bostoner Ehnahre geht in seiner Improvisationsbereitschaft deutlich weiter. Die Abtrünnigen aus dem Converge-Umfeld verbauen Elemente aus Doom und Death Metal in ihren Horrortrips, aber ein formatiertes Genrealbum kommt dabei genauso wenig herum wie ein Pfannkuchen aus Milchpfützen, kaputten Eiern und Mehlwolken. Krachgewordene Avantgarde-Philosophie, die mit ihren Hinterhalten aus verzerrtem Kontrabass und den stimmlichen Grenzgängen zumindest keine Rollkragenträger zur Diskussion anregen wird.