Die Solo-Platte des Boo Radleys-Sängers Sice – wahrscheinlich nicht gerade das, worauf die Welt gewartet hat. Ein Nimbus des Unspektakulären umgibt dieses Album, der womöglich der Mentalität von 30jährigen entspricht, die im Leben ihre Nische gefunden haben. Die Musik will Streitschlichter sein oder Menschen beruhigen, die kurz vor dem Nervenzusammenbruch stehen. Das hört sich nicht einschläfernd an, sondern eher heilsam. Es schwingt dabei auch immer eine Tendenz zum Versöhnertum mit, die mich an Paul McCartney denken läßt. Hier ist nix kämpferisch oder an irgendeine Wirklichkeit angelehnt, auf die sich eine Mehrheit einigen könnte. “Eggman” ist zwar John Lennons alter ego in “I Am The Walrus”, aber gerade die überdreht-spleenige Komponente der psychedelischen Beatles wird auf dieser Platte ausgeblendet. Stattdessen geben uns Eggman eine Version von Psychedelia, die an Ruhe und Abgeschiedenheit erinnert. Klingt vielleicht nicht sonderlich positiv, aber mir gefällt die Platte, denn ich habe eine Schwäche für klassisches Songwriting sowie Tasten- und Streicherinstrumentierungen. Nur die etwas selbstgenügsame und arrivierte Attitüde, die dieses Projekt abstrahlt, stört ein bißchen.