In Zukunft werden wir sicher noch mehr von dem Pop-Indie-Rocktraum zu hören bekommen, den Effigy auf dem selbstbetitelten Debütalbum zu träumen beginnen. Was die drei Australier mit Gitarre, Baß und Drums so abzaubern, klingt sehr modern und doch vertraut. Am erstaunlichsten ist jedoch das merkwürdige Organ von Sänger/Gitarrist Pete Hardman. Es mutet wie eine Sinnestäuschung an, wenn er – gleich Placebos Brian Molko – durch die Geschlechter hüpft. In den Lyrics geht es um die häufig mangelnde Ehrlichkeit und den heilenden Zynismus. Zeilen wie I hate my friends” verraten uns, daß es down under auch nicht herzlicher zugeht als bei uns. Die Songs sind teilweise von schöner Unbeschwertheit, aber auch gespickt mit düsteren Sprenkeln und langsameren Passagen. Manche Stellen wollen den Hörer kaum loslassen, so intensiv ergreifen sie einen. In den meisten Stücken liegt eine gewisse Schräge, die man jedoch schätzen lernt, weil sie sich nicht sofort aufdrängt. Klasse Songs sind vor allem I Found Hell”, das schnelle Small” sowie Moving Away”.