Ein bisschen Muse ohne Dramatik, etwas JJ72 mit weniger Pathos, vereint mit eingängigen Melodien, und schon steht der Mikrokosmos, um den sich Easyworld drehen. Der soll sie weg holen vom uncoolen Alltag als Putzmann, Barkeeper oder Käseverkäufer. Um sich auf dem Weg nach oben nicht im theatralischen Seelenstriptease zu verheddern, belässt es die Band einfach bei der Ehrlichkeit. Das meint hier: vom Leben an sich zu erzählen, womit auch wieder die Gleichung ‘viel Identifikation = wenig Angriffsfläche’ aufgegangen wäre. Mit der Musik verhält es sich meistens ähnlich unkompliziert. Soll heißen: Easyworld verschonen das Publikum mit unberechenbaren Ausbrüchen, und die vorgetragenen Stimmungen bleiben im gewohnten Rahmen. So weit, so schön, der Popsong. Aber eben leider auch ein bisschen langweilig. Denn so bleibt das, was romantisch, optimistisch oder energisch sein möchte, eher ein flüchtiger Soundtrack für Momente, in denen man sich nicht besonders fühlt und das auch gar nicht möchte. Für eine wohlwollende Reaktion im Vorprogramm von Supergrass, den Bluetones und The Cooper Temple Clause wird das gereicht haben, aber wenn die Band mehr will als das, sollte sie mal ein wenig aus sich raus und aus dem Quark kommen. So heißt es leider nur: knapp über Mittelmaß.