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    Earth
    A Bureaucratic Desire For Extra Capsular Extraction

    VÖ: 24.12.2010 | Label: Southern Lord/Soulfood
    Text:
    7 / 12
    Earth - A Bureaucratic Desire For Extra Capsular Extraction

    Rockmusik im Vakuum-Grundzustand. Earth beweisen dem Drone ihre Vaterschaft mit einem 20 Jahren alten Zeitzeugnis. Schon damals unüberhörbar unhörbar.

    Mit geradezu absurder Monotonie greifen Earth Anfang der 90er Jahre zum extremsten Stilmittel, das die harte Rockmusik nach den Geschwindigkeits-Superlativen des Heavy Metal übrig gelassen hat – Langsamkeit bis hin zur stehenden Feedback-Welle. Die frühen Aufnahmen im ersten stabilen Earth-Lineup von 1990 gehen als die Smegma-Studio-Sessions in die Geschichte des Drone ein, werden aber nie komplett veröffentlicht. Earths Spiel mit akustischen Stressoren zeigt schon hier alle Trademarks des darauf fußenden Doom- und Drone-Genres. Es wabert, schleicht und glimmt, in der infernalischen Kulisse schimmern immer wieder die bleichen Knochen des Southern Rock durch. Geometry Of Murder ist in seiner tonalen Essenz ein solcher Southern-Sludgepudding, der mit doppelter Geschwindigkeit abgespielt den Platz zwischen Fu Manchu und Motörhead ausfüllen würde. Als radikale Opposition gegen den etablierten Rock war Carlsons neu erschaffene Klangwelt nur bedingt gedacht; zumindest geht er in den kurzen Linernotes auf A Bureaucratic Desire… nicht auf das künstlerische Verhältnis zum schneller drehenden Teil der Welt ein. Stattdessen findet sich inmitten der puzzleartigen Sub-Pop-Ästhetik ein gewisser Kurt Kobain (sic), der als enger Freund Carlsons ebenfalls auf diesen Aufnahmen zu hören ist. Songtitel wie German Dental Work sprechen dafür, dass Earth letztlich auf der Suche nach akustischer Fortsetzung ihres kranken Humors gewesen sein könnten – nebenbei erschufen sie einen Sound, über den man das Musikhören vergisst.

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