Mellow sounds and minor chords, a synthesis of elegance and groove, haben Ex-Luscious Jackson-Keyboarderin Vivian Trimble und Ex-Breeders-Bassistin Josephine Wiggs auf das Backcover geschrieben. Und so ist es.
Die beiden setzen auf sanfte Töne, schmeichelnde Ästhetik und ganz viel Wohlklang. So sehr, dass bei unaufmerksamem Hören durchaus die Gefahr besteht, das Ganze nur als laues Lüftchen wahrzunehmen. Die Vielzahl an Instrumenten (u.a. Congas und Percussions, Akkordeon, Trombone, Orgel) und beteiligten Gästen (u.a. Jill Cuniff und Kate Schellenbach von Luscious Jackson sowie Country-Suse Emmylou Harris) fügt sich überaus dezent ins Gesamtbild ein. Es geht um Stimmung, nicht um Effekte. An den Großstadtgrooves von Luscious Jackson und den Krachpop der Breeders erinnern die Dusty Trails nicht, ihre teils rein instrumentale Musik versprüht das Flair ruhiger, sonniger Orte (St. Tropez heißt auch ein Stück). Die Stücke mit Gesang handeln von Dingen wie loslassen können und freisein wollen, dem Wunsch, irgendwo hinzugehen, Träumereien – in der Essenz wahrscheinlich von Liebe, was sonst. Zugegeben: In einer lustigen Kneipenrunde wäre diese Platte ein formvollendeter Langeweiler. Die Dusty Trails sind eher etwas für Leute, die abends müde sind und dann doch nicht einschlafen können, weil sie nachdenken müssen. Und davon soll es ja auch eine ganze Menge geben.