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    Duesenjaeger
    Die Gespenster und der Schnee

    VÖ: 12.05.2023 | Label: Grabeland
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
    8 / 12
    Duesenjaeger - Die Gespenster und der Schnee

    Egal, wie schlecht es einem geht, die Molltonleiter weist den Weg und Duesenjaeger halten einem im tröstenden Zwielicht den Kopf, denn irgendwem geht es selbst dann noch beschissener.

    „Ich male ein Bild/ In allen Farben/ Bis es fertig ist/ Grau.“ Der kurze, treibende Opener „Ins Schwarze“ gibt die Richtung vor: Volle Fahrt voraus in die Depression. Oder, etwas tiefer gehängt, in den Gesamtkummer, der einen befallen kann beim Blick in die Welt, auf die Straßen und hinter die Fassade der eigenen Biografie.

    Seit über 20 Jahren düstern Duesenjaeger, die vier Grübler aus Osnabrück, die Sicht ein, doch nie klangen sie dabei dem Leben zugewandter als auf diesem, ihrem paradoxerweise dunkelsten und kühlsten Album. Aber so ist es mit dem Grau, in dem ja bekanntlich alle Farben stecken: Schaut man lang genug hinein, wird es plötzlich bunt. Na gut, zumindest nuanciert.

    Diese 15 Songs, unter der Ägide von Matthias Lohmöller im Docmaklang Studio eingespielt, wollen jedenfalls bei aller Melancholie niemals stillstehen und in Gram verharren. Stattdessen bieten Duesenjaeger Perspektiven an, die neue Fragen an altbekannte Problematiken richten und in schwerblütige Depri-Punk-Songs hüllen, so zeitlos, als flössen die 80er mit den „Tagesthemen“ von gestern Nacht zusammen. „Komm mit mir/ Wir zerschlagen die Uhren/ Komm mit mir/ Wir zerstören die Zeit.“ Diese Zeilen aus „Stundenglas“ als Freiheitsschrei zu lesen, heißt wohl Duesenjaeger zu spüren. Kalt und warm zugleich.

    Das steckt drin: EA80, Pascow, Turbostaat

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