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    Dry The River
    Shallow Bed

    VÖ: 02.03.2012 | Label: Sony
    Text: Oliver Schröder
    8 / 12
    Dry The River - Shallow Bed

    Das Postfolk-Biest ist los! Gut getarnt sitzt es in pastoralen Musiklandschaften und springt los, sobald der Hörer es sich mit den Melodien allzu gemütlich machen will.

    Wer davon ausgegangen ist, dass jeder Quadratzentimeter der Indiefolk-Schublade bereits genau vermessen und kartographiert wurde, kriegt mit Dry The River eine wahre Naturgewalt vorgesetzt. Die hat bis vor Kurzem in einer dunklen Ecke gelauert und ist nur zum Vorschein gekommen, weil der Tischkasten ganz rausgezogen und auf den Kopf gestellt wurde. So entdeckte man das Londoner Kollektiv und wird es nun nicht mehr los. Denn einmal entfesselt, ist es nicht mehr aufzuhalten. Dabei beginnen die meisten Songs auf „Shallow Bed“ als ruhige Balladen. Peter Liddles folkloristische Vocals täuschen über das Energiepotenzial der Band hinweg, die im Hintergrund so tut, als wäre sie nicht vollkommen wahnsinnig. Ab und an aber donnert das Schlagzeug ungewöhnlich heftig nach vorne. Oder es eine Gitarre faucht lärmend aus der Kulisse. Bis irgendwann kein Halten mehr ist und die Emotionen überkochen. Als Dompteur wurde Peter Katis verpflichtet, der sonst Bands wie The National oder Frightened Rabbit einen organischen Anstrich verpasst. Er hat hörbar Mühe, die Band im Zaum zu halten. Das Wechselspiel zwischen unbändiger Kraftdemonstration und dem Sich-zurückhalten-müssen macht den besonderen Reiz von „Shallow Bed“ aus und legt die Grundstimmung fest, bei der es auch unter den ruhigen Oberflächen permanent brodelt. Alles drängt unmittelbar in Richtung Entladung. Höhepunkt ist „Lion’s Den“, in dem, voller Lust am Pathos, ein Finale auf das andere gesetzt wird. Danach erscheint die Welt im neuen Licht.

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    Alarms In The Heart

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