“Lost” eröffnet den Reigen und verzichtet quasi als Statement vollständig auf Melodien. Zweieinhalb Minuten lang gibt es hier die Aggro-Vollbedienung, und erst nachdem Dry Kill Logic klargestellt haben, was hier auf den Hörer zukommen kann, geben sie ein bisschen nach. Zuckerbrot und Peitsche. Die folgende Single “Paper Tiger” und Songs wie “Push/Pull” und das schon fast balladeske “Then You Lie” zeigen, dass die Burschen auch Melodien können, die sogar hängen bleiben. Glücklicherweise wissen sie insgesamt aber schon, dass ihre Stärke die Verbindung beider Elemente ist, und so kann man durchaus Slipknot als Referenz für “The Dead And Dreaming” bemühen. Ähnlich stark gehen DKL ins Extrem und lassen melodische Refrains auf knüppelharte Schreipassagen treffen, in denen das ganze Feld zwischen Grunzen, Shouten und Kreischen abgedeckt wird. Eine Symbiose, die durchaus funktioniert und mit “Paper Tiger” sogar einen kleinen Hit abwirft. Zwar können Dry Kill Logic nicht wirklich mit den Größten ihres Genres mithalten, recht gut ist ihr insgesamt viertes Album aber trotzdem geworden.