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    Drawing Circles
    Sinister Shores

    VÖ: 11.03.2016 | Label: Eat The Beat/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Drawing Circles - Sinister Shores

    Drei Jungs aus Bonn tauschen Rhythmus gegen Einfühlsamkeit und verzichten auf einen Drummer. Am Ende steht ein Debüt voll Schwermut und leisen Momenten.

    Wer auf seiner Tour in Moers, Leverkusen und Künzelsau hält, hat entweder die besten Zeiten als Band bereits hinter sich oder noch vor sich. Für die 2011 gegründeten Drawing Circles hat der eigenhändige Versand gebrannter CDs endlich ein Ende, das erste Album steht vor der Tür. „Sinister Shores“ soll nun auch formal das repräsentieren, was dem Trio längst anzuhören ist: weitläufige Klanglandschaften zum Sich-Verlieren, schwelgen und einsam sein. Verbildlicht wird dies im ersten Video und auf dem Cover, die beide einsame, durch und durch trostlose Landschaften zeigen. So ist auch „Sinister Shores“ über weite Strecken mehr bedrückend als hoffnungsvoll. Die persönlichen Texte über zwischenmenschliches Versagen und die eigenen Geister trägt Sänger Vincent Alex meist hauchend und unaufgeregt vor. Texte, die dafür geschrieben sind, mit geschlossenen Augen performt und am besten auch so gehört zu werden. Wovon die Platte jedoch lebt, sind bei weitem nicht die stillen Momente, sondern vielmehr die intensiven Ausbrüche, mit denen sich die Band sowohl stimmlich als auch instrumental Luft verschafft. Erst auf Stücken wie „Little Lies“ oder der Single „Sleepless“ kommt die nackte, unheimlich raue Stimme von Sänger Alex vollends zur Geltung. Mit Whisky und Kippen allein ist das nicht mehr zu erklären. „Sinister Shores“ legt eine Menge Potential offen, das bisher nur teilweise ausgereizt wird. So bleibt ein stimmiges Debüt, das gefühlt im Herbst noch besser funktioniert als jetzt, wo die Tage wieder länger werden.