Das ehemalige Kellerkind geht mit weniger Blech im Gesicht, dafür aber mit mehr Schwermetall in den Bronchien ein zweites Mal an den Start. Inzwischen ist der einstmals als New-Metal-Poser verschrieene Fafara zum Phil Anselmo-Lookalike mutiert. Und da bleibt es nicht bei dicken Armen und schwarzem Schweinsleder. Neben den Vocoder-gesteuerten Grunts setzt Farfara auf ganz ähnliche Aufnahme-Tricks wie Anselmo; zeilenweise zusammengemischtes Lyrik-Erbrochenes ergibt unter dem Strich den harten Max. Apropos: Fafaras Stimme anno 2005 ist irgendwo zwischen erwähntem Anselmo, Max Cavalera und Lemmy anzusiedeln – und hört sich erheblich besser an, als diese Melange vermuten lässt. Ganz großes Lob verdient Devil Drivers Backbone; ein vierköpfiges Team, das den Achtziger-Bay Area Thrash in den Adern hat und mit seinen einfallsreichen Arrangements, virtuosen Leads und nicht zuletzt einer brillanten Produktion im Rücken an Heathen im Death-Metal Modus erinnert. Episches Material wie “Sin & Sacrifice” rezitiert Metallicas “Orion”, ohne in Peinlichkeit zu versinken, ansonsten dominieren geile Thrasher (“Bear Witness Unto”), fein dosierte Blastbeats (“End Of The Line”) und eine Motörhead-hafte Stampfigkeit, die in solcherlei Schwermetal-Gewand glatt mal so etwas wie ein Markenzeichen werden könnte. Nicht schlecht, Herr Specht.