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    Doodseskader
    Year Two

    VÖ: 08.03.2024 | Label: 45
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
    9 / 12
    Doodseskader - Year Two

    „Sick of that same old thing“, fragen die Plakate im Video zu „I Ask With My Mouth, I’ll Take With My Fist“. Doodseskader haben etwas dagegen.

    Für ihren aus so unterschiedlichen Genres wie Nu Metal, Grunge und Sludge bastardisierten Sound brauchen Amenra-Bassist Tim de Gieter und Sigfried Burroughs (Kapitan Korsakov) kaum mehr als ein Schlagzeug und einen verzerrten Bass. Der Rest ist Experimentiergeist und blankes Chaos, in das sich immer wieder eine trostlose Melodie verirrt. Zur Albummitte hin überraschen ruhigere Songs wie „Peine“ und „Future Perfect (A Promise)“ mit ein bisschen erschöpfter Schönheit, bevor sich die Wut in einem monströsen Breakdown erneut Bahn bricht.

    Ein Projekt, das auf Singleauskopplungen wie „Still Haven’t Killed Myself“ zurückblicken kann, sucht den Tabubruch erwartungsgemäß nicht nur in der Genrecollage. Während viele HipHop-Acts nicht müde werden, ihren Fans eine Transformation vom Underdog zum Alpha zu verkaufen, vertonen Doodseskader eine Realität ohne Heilserzählungen, das ganz normale Elend einer Klasse: „Where’s the hope at, what’s the use?/ You think and act like you made it, but you have no clue“ („I Ask With My Mouth, I’ll Take With My Fist“).

    Nicht zuletzt liegt in diesem Realismus auch etwas Befreiendes: „Year Two“ ist ein bitteres, aber heilsames Gift gegen das Stigma des Scheiterns. Und ein erhobener Mittelfinger gegen die meritokratische Märchenerzählung von der harten Arbeit, die angeblich jeden überall hinbringt.

    Das steckt drin: The Armed, Code Orange, Korn