Doo Rag
What We Do

Delta-Blues in Schrubbel-di-Boller, die Zweite. Die Aufnahmequalität kommt hier nochmal um einiges abgespeckter daher als auf ihrem Debüt “Chuncked And Muddled”. Der Blues ist wieder ein klappriger, rumpeliger, und doch klingt er a) als wenn die beiden Landeier aus Tucson, Arizona, auch hier einen Heidenspaß beim Aufnehmen hatten, und b) tausend Mal authentischer als jede andere Bluesaufnahme, die von weißen, jungen Männern in den letzten 20 Jahre angefertigt wurde. Denn das ist das Faszinierende an Doo Rag: Obwohl sie ihre Musik auf Holzkisten, Eimern und sonstigem Gerümpel spielen, scheinen sie doch einen Riesenrespekt vor dem Blues und seiner Geschichte zu haben. Deshalb versuchen sie auch nicht, ihn zu töten oder wenigstens zu überwinden, sondern ihm über den unorthodoxen Querfeldeinweg quer durch die Müllkippe zu neuer Blüte und frischer Kraft zu verhelfen. Das ist schon recht bemerkenswert. Allerdings funktioniert das Ganze live natürlich viel, viel besser als auf Konserve.