Während die Dance-Szene in der Orientierungslosigkeit steckt, kochen DJ Food vier Jahre nach ihrem letzten Album weiterhin nach bewährten Rezepten.
In den letzten zehn Jahren veröffentlichten DJ Food einige wegweisende TripHop-Platten und haben mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen. Denn DJ Food ist nicht ein DJ, sondern gleich ein ganzes Kollektiv, das anfangs von den beiden Coldcut-Masterminds angeführt wurde, mittlerweile aber in erster Linie von Patrick Carpenter und Strictly Kev kontrolliert wird. Dem Sound von DJ Food hört man diesen Wechsel kaum an, denn Funk nennen die Mitglieder des Kollektivs weiterhin als wichtigste Ingredienz ihres Melting Pots. Zusätzlich werden aber auch Latin, Dub, Techno, Ambient, Tribal, African and Jungle angeführt – und Jazz sollte man auch nicht vergessen. Daran, dass die Herren ihr Handwerk verstehen, gibt es keinerlei Zweifel, wenn es aber in den Linernotes der Promo-CD äußerst blumig heißt, the LP shifts and changes its colours quicker than a chameleon in a kaleidoscope, dann möchte man anmerken, dass leider nicht alle Songs die Strahlkraft von The Crow… besitzen. Denn wo The Crow… als verkitschtes TripHop-Stück mit Streicherwulst aufgebaut, am Schluss aber doch noch ordentlich dekonstruiert wird, sind viele Songs des Albums einfach zu vorhersehbar. Am besten zeigt vielleicht The Riff das Dilemma auf, denn der Song ist geradezu typisch für den Food-Sound: ein flott aus den Boxen rollender jazzy Abstract-HipHop-Track, dessen Vokal-Samples aber erschreckend einfallslos sind. Fazit: Vor fünf Jahren wäre angesichts Kaleidoscope ein Raunen durch die Clubs gegangen, heute ist es eher beiläufige Zustimmung.