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    Disgroove
    Three

    VÖ: 03.02.2006 | Label: N-Gage/Twilight
    Text: Stefan Layh
    5 / 12

    Drei Schweizer legen einen albumlangen Anachronismus hin. Creed kriegten das besser hin, Alice In Chains sowieso.

    Zu zwei Dritteln entstammen Disgroove einer Band, mit der ihr heutiger Sound wenig zu tun hat: Gurd, die mit groovelastigem Thrash-Metal nicht nur die Schweizer Szene aufmischen und bei denen Philippe Strübin (vox, g) und Tobias Roth (d) lange Zeit mitmischten. Vom Thrash-Metal haben die beiden Baseler (plus Bassist) inzwischen genug, nicht aber vom Groove. „Three“ ist nicht ihr drittes, sondern zweites Album. Vom basswummernden Einstieg entführen sie uns in die Heydays der sogenannten Generation X. Der zähfließende Grungerock erinnert an die Seattle-Szene der 90er und häufig an Alice In Chains. Songs wie „Mass Confusion“, „The Sky Turns Black“ und „Pay For What I Am“ sind jederzeit geerdet, organisch und strukturiert. Dabei versucht sich Strübin in der Tonlage, mit der Layne Staley einst das Blut gefrieren ließ. Die Niedergeschlagenheit, die er jeder Silbe mitgab, nimmt man dem Disgroove-Sänger aber nicht ab. Vielmehr erinnern seine Bemühungen an ein Abziehbild eines Staley-Abziehbildes vom Schlag des Creed-Sängers Scott Stapp, der die pathetischen Zeilen in „Where I Belong“ und „Pay For What I Am“ wiedergekäut haben könnte. Freilich lassen Disgroove musikalisch kaum zu wünschen übrig, sie kennen die Zutaten für einen schlüssigen Rocksong. Weil sie die Formel aber zu oft penibel umsetzen, gleichen sich zu viele Stücke in Aufbau und Dynamik. „Three“ baut zu schnell ab, wirkt auf halber Strecke wie ein gleichförmiger Fluß aus Grunge und Alternativerock, der plötzliche Stromschnellen, überraschende Biegungen und auffälliges Treibgut vermissen lässt.