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    Dina
    Dina

    VÖ: 31.03.2023 | Label: Circular Wave
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    3 / 12
    Dina - Dina

    Mit Dina tauchen die maskierten Alternative-Rock-Superhelden am Horizont auf, die Deutschland nicht gebraucht hat.

    Was in den ersten Takten von „Bourgeoisie“ so vielversprechend mit einem unkomplizierten Gitarrenriff, gepaart mit einem drängenden Beat, beginnt, treibt einem schon nach wenigen Zeilen die Sorgenfalten auf die Stirn: Wütend rotzt die Frontperson ins Mikro und klingt dabei mit seinem übertrieben-aufgeblasenem Falsett so, als hätte Conor Mason von Nothing But Thieves eine Schachtel Kippen zu viel geraucht.

    Dabei unterscheiden sich Dina auf musikalischer Ebene gar nicht so sehr von den Briten: immer groovend und mit einem Hauch Pop-Affinität versehen, präsentiert sich jeder der zehn Songs auf dem Debüt der Hamburger. Wer sich genau hinter dem androgynen Gesang von Dina versteckt, ist nicht bekannt – die vier Bandmitglieder verstecken ihre Identität hinter gleichlautenden Alter-Egos und venezianischen Masken. Das wirkt gepaart mit Zeilen wie „Digga was für Ambitionen/ Wir sind sowieso alle gefickt“ so gezwungen gesellschaftskritisch und rebellisch, dass es 2006, zur Blütezeit von Pop-Rock-Phänomenen wie LaFee und Tokio Hotel, in den Kinderzimmern missverstandener Jugendlicher wohl hoch und runter gelaufen wäre.

    Den einzig erwachsenen Lichtblick bietet die Ballade „Hirn“ mit ihrem sanften akustischen Intro, das sich mithilfe von Synthies langsam aufbaut, in einen vorhersehbaren Breakdown mündet und das Album endlich zum lang ersehnten Ende bringt.

    Das steckt drin: Brett, Nothing But Thieves, Tokio Hotel