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    Die Springer
    Nacktsaison

    VÖ: 25.07.2005 | Label: Südpol/Alive
    Text: Daniel Gerhardt
    2 / 12

    Bajuwarischer Hüpfdohlen-Pop-Punk mit Sonnenstich und Hitzeschlag. Eher was für Leute, die sich nichts aus Musik machen.

    Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn man sich schon nach dem ersten Song einer Platte die schlimmsten Horrorszenarien über die Zukunft der Band ausmalt: Die Springer, drei Männer aus Bayern, die unschuldig aussehen, erscheinen geradezu prädestiniert, um irgendwann mit Tobi Schlegl ein „sehr witziges“ Video zu drehen. Vorstellbar auch, wie sie im Vorprogramm einer großen Nena-Tour durchs Land tingeln, um desorientierten Hausfrauen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und dazu ein Auftritt im ZDF Fernsehgarten, wenn sie schon Lieder wie „Vorbei“ schreiben, die einem mit all ihrer penetranten Lebensfreude ins Gesicht springen. Nun ist es im Fall der dritten Springer-Platte „Nacktsaison“ allerdings so, dass dieses erste Stück, das einem die Fantasie schon aufs Unschönste anregt, noch der mit Abstand beste Song der ganzen Angelegenheit ist. Vollends ärgerlich wird es nämlich erst, wenn zum planlosen Geschrammel der Gruppe prima Sextaner-Lyrik wie die aus dem Reggae-infizierten „Jetzt ist Nacktsaison“ hinzukommt: „Ich seh dein Bild vor mir / Du wartest an der Tür / Ich find dich wunderbar / Ohne Slip und BH.“ Tatütata? Zum Fall für die Geschmackspolizei wird die Platte jedenfalls endgültig, wenn die Springer mit „Postkarte“ das Hohelied auf ihren Freistaat anstimmen. Man könnte sich vorstellen, wie Ede Stoiber dazu mit seiner „Muschi“ eine heiße Sohle aufs Parkett legt. Apropos Horrorszenarien…