Denn was wirklich daran fordert, ist vielleicht der Genrekontext selbst, in dem es Die! Die! Die! einordnen. Da ist schon irgendwie meistens Postpunk, aber nicht nur. Nicht so, wie ihn beispielsweise A Place To Bury Strangers mit ihren großen Effektbomben formulieren. Stattdessen greift das Trio aus Neuseeland mit allen Händen um sich, öffnet Schubladen und holt aus ihnen raus, was gerade passt. Da können dann ein bisschen Dreck und Rotz vom Punk mit rein, ein bisschen Zucker vom Pop und ein bisschen Arsch und Kante vom Indie. Dass das so ist, beweisen direkt zu Anfang “Oblivious Oblivion”, das Titelstück und “Erase Waves”. “Harmony” ist dabei tatsächlich mal wieder ein Albumtitel, der repräsentativ für seinen Inhalt steht. Denn selbst wenn Die! Die! Die! weit weg vom kommerziellen Gestus stattfinden, vermischen sie ihren Indie-Postpunk-Hybriden immer mit dieser besagten Prise Pop, die im Ohr kleben bleibt und den Hörer an die Hand nimmt. Songs wie “Seasons Revenge” klingen wie der Soundtrack zum Traum, in dem man mit Sonntagskater durch Laub taumelt. Das fühlt sich gut an. Und bevor zu viele solcher kitschigen Gedanken aufkommen, finden Die! Die! Die! auch einen Haufen Schmutz unter besagtem Laub und schmeißen ein paar Minuten später bei “No One Owns A View” fleißig damit um sich. So lange solche Spagate stattfinden können, ohne dass Die! Die! Die! dabei auf die Schnauze fallen, hat das Trio alles richtig gemacht. Gestorben wird später.
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