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    Diamond Nights
    Popsicle

    VÖ: 05.09.2005 | Label: Kemado/Rough Trade
    Text:

    The Darkness stehen vor ihrem zweiten Album gewaltig unter Druck. Diese großartige Zitatsammlung aus der Prunkkiste des Rock macht es den Briten nicht leichter.

    Die EP „Once We Were Diamonds“ hat keineswegs zu viel versprochen, auch auf „Popsicle“ wird furios gerifft und gerockt, als weilten Thin Lizzy noch unter uns. Wie des Gitarristen Finger beim Opener „Destination Diamonds“ über das Griffbrett reiten, das kennt man vor allem von den besten Leuten auf dem Schleudersitz neben Phil Lynott. Oder eben von den Hawkins-Brüdern Justin und Dan. Und die offensichtlichen Einflüsse überschneiden sich bei The Darkness und den New Yorker Diamond Nights recht deutlich: Neben besagten Thin Lizzy sind das zum Beispiel AC/DC, Led Zeppelin und T.Rex – auf das verträumte „Snakey Ruth“ wäre auch Marc Bolan zu Recht stolz gewesen. Doch damit noch lange nicht genug. Von Scheuklappen halten beide Bands wenig. So ist „It’s A Shokka“ nur die tiefste einer Reihe von Verbeugungen vor Maiden, Priest und Sabbath – Bodenküsse inklusive. Das heißblütig schmachtende „The Girl’s Attractive“ sticht mit lasziver Billy Idol-Pose voll ins Herz, „Dirty Thief“ ist ein verruchter Hardrock-Boogie mit viel Sexappeal (auch hier erinnert man sich unweigerlich an Thin Lizzy), die Steilgehnummer „Needle In The Rice“ mit zwischen cool und Falsett changierendem Leadgesang lässt einen dann wieder an The Darkness denken. Und wie anfangs bei den britischen Überfliegern fragt man sich auch bei Diamond Nights, wie ernst die Band dieses perfekt inszenierte Rocktheater wohl meint. Die hohen „A-ha-has“ bei „Red Hex“ – einem lustigen Mix aus Deep Purple, Uriah Heep und The Sweet – könnte man auch als Verschaukelung von Led Zeppelins „Immigrant Song“ auffassen. Lieben diese Jungs also den Metal oder parodieren sie ihn mit süffisantem Augenzwinkern? Für die Antwort muss man nicht lange grübeln: Augenzwinkern ja, süffisant mitnichten. Das Quartett geht spürbar in seiner Musik auf und behandelt alte Helden mit gebührendem Respekt. Und so souverän, originell und inspiriert könnte man diesen höllisch geilen Rock’n’Roll auch gar nicht rüberbringen, wenn man nicht mit Haut, Haaren und Eiern dahinter stehen würde. Respect the rock – listen to Diamond Nights!

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