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    DeVotchka
    100 Lovers

    VÖ: 25.02.2011 | Label: Anti/Indigo
    Text: Zlatan Alihodzic
    8 / 12
    DeVotchka - 100 Lovers

    Immer der gleiche Kram, dieses bedrückende Wüstenrock-Zeug, der Depressionsbeschleuniger in CD-Form, der zu tief ins Whiskey-Glas schauen lässt.

    Aber dann kommt auch schon der zweite Song. Ja, Devotchka haben sich weiterentwickelt. „100 Lovers“ gibt sich – nachdem im Opener ein Blick zurück gewagt wurde – bei weitem zugänglicher als die Vorgänger. Man muss noch immer eine Affinität zu dieser Mischung aus Americana und Gypsy besitzen, um überhaupt am Ball zu bleiben, aber die zum Beispiel früher durchaus aufdringliche Akkordeon-Nutzung ordnet sich nun in die Gesamtstimmung der Lieder ein und diktiert sie nicht mehr. Es könnte aber auch sein, dass die inzwischen inflationäre Nutzung solcher Instrumente in der populären Musik zu Abnutzungserscheinungen im Ohr geführt hat. Oder ist es am Ende doch nur Geschmackssache?

    Wer jedenfalls mit südosteuropäischen Klängen nichts am Hut hat, wird von 100 Lovers nicht vor den Kopf gestoßen. „Exhaustible“ ist zum Beispiel eine schön schlichte Low Tempo-Nummer mit Gitarre, Schellen und Gepfeife, später durch Streicher ergänzt. Überhaupt bieten Streicher recht häufig das Bett für Trompete, Gitarre und alles andere, doch wirken die Stücke nie überladen. Dafür sorgen die vielen Brüche, in denen Spannung aufgebaut und hin und wieder auch Fahrt aufgenommen wird. Als (Spaß-)Bremse fungiert Sänger Nick Urata, der mit seiner herrlich unmotivierten Stimme sogar beinahe ausgelassene Songs wie „Contrabanda“ auf den Boden der Tatsachen holen kann. So bleibt es dem Hörer überlassen, auf welchen Aspekt er sich konzentrieren möchte. Bei Konzerten zumindest verständigt sich das Publikum in der Regel schnell aufs Tanzen.

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