Devics kommen aus Los Angeles, sind zu dritt und bemerkenswert. “The Stars At Saint Andrea” haben sie in einem italienischen Bauernhaus aufgenommen, mit allerhand akustischen Tonerzeugungsgeräten und einigen elektronischen Spielzeugen instrumentiert und bedeckt mit einer Patina aus Goldstaub und Tränen. Wenn Dustin OHalloran bei “In Your Room” dunkel und sanft gebrochen singt, Sara Lov mit heller Lieblichkeit einfällt, und sich beide Stimmen aneinander klammern und gemeinsam weitergehen, dann ist das schlicht schön. “My True Love” ist eine verwunschene Klanglandschaft, und für einen Augenblick singt Lov so anmutig verletzt wie Beth Gibbons jüngst auf “Out Of Season”. Beide Alben haben überhaupt einiges gemein – die kunstvoll verästelten Arrangements, die klaren Klangfarben und eine alles durchdringende Melancholie. Natürlich sind Devics lange nicht so ausgefeilt und einzig wie Beth Gibbons & Rustin Man. Die Harmonien breiten sie mit Pomp und Pathos schon mal auf Liedlänge aus. Ihr Folk bleibt oft ungebrochen, die Texturen wirken schraffierter. Wenn Dustin und Sara duettieren, erinnern sie an Chris und Carla von den Walkabouts. Wenn Sara aber allein singt, wird ihre Stimme zum Chamäleon. Hellblau (Björk), violett (Hope Sandoval) und bordeauxrot (Gibbons) schimmert das schlanke Reptil, das sich langsam durch das Unterholz schlängelt. Leise atmend legt man sich daneben, drückt das Gesicht ins Laub und lauscht.