Destroyer
Dan's Boogie

Es ist außergewöhnlich, dass ein Künstler mit seinem zehnten Album einen großen Satz nach vorne macht. Dan Bejar war es mit Destroyer gelungen: “Kaputt” entwickelte sich 2011 zu einer Platte, die alle liebten, die Freude an Indierock mit polierten Schuhen und feinen Anzügen hatten. Das waren damals eine Menge Leute.
Seit 14 Jahren beschäftigt sich Bejar mit der Herausforderung, dass diese Menschen eine Art neues “Kaputt” wollen, aber halt auch anders. Wie zum Teufel soll das gehen? Vier Alben lang scheiterte er auf höchstem Niveau. Jetzt triumphiert er: “Dan’s Boogie” ist die Antwort. Bejars Stimme besitzt nicht viel Volumen, er hat auch kein außergewöhnliches Gespür für Melodien. Aber: Er hat etwas zu erzählen. In weniger guten Momenten kämpfen Musik und Gesang gegeneinander, in den besten erzeugt Bejar echte Magie. Von denen gibt es hier eine Menge.
Das beste Beispiel ist “Hydroplaning Off The Edge Of The World”: Der Song bringt Douglas Adams, Religionskritik und die Klimakatastrophe zusammen, so genau weiß man das nie bei Destroyer. Was klar ist: Die Band Destroyer spielt einen lasziven Serge-Gainsbourg-Song, auf den Dan Bejar mit der Willkür eines Genies seine vielen Worte platziert. Zwischendrin weiß sich die Band nicht anders zu helfen, als urplötzlich extrem laut zu spielen. Ein fantastischer Moment eines fantastischen Songs eines fantastischen Albums.
Das steckt drin: Thomas Dolby, Serge Gainsbourg, Roxy Music
weitere Platten
Labyrinthitis
VÖ: 25.03.2022
Have We Met
VÖ: 31.01.2020
Ken
VÖ: 20.10.2017
Poison Season
VÖ: 28.08.2015
Kaputt
VÖ: 25.01.2011
Destroyer's Rubies
VÖ: 16.03.2007
Your Blues
VÖ: 06.09.2004