0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.


    Destiny

    VÖ: 01.02.2000 | Label: Alleyway Crew Japan/Suburban Home/Flight 13
    | Erschienen in: VISIONS Nr. 90
    7 / 12

    Exoten-Hardcore aus Japan, der so mancher alteingessenen New Yorker Truppe das Schwitzwasser reichen kann.
    Eigentlich können mir NY-Hardcore-Bands ja echt gestohlen bleiben, solange es sich dabei nicht um die wirklich guten alten Vertreter Marke Sick Of It All, Agnostic Front, Cro-Mags, Gorilla Biscuits und Yuppicide handelt. Kommt eine der zahlreichen Nachahmerkapellen dann noch aus einem Land, wo man von New Yorker Verhältnissen mit Sicherheit nicht sprechen kann (und man sollte schließlich wissen, wovon man da singt), dann ist mein Ofen normalerweise völlig aus. Bei Decay aus Japan ist das komischerweise anders, denn „Destiny“ macht tierisch Laune. Zwar werden auch hier ohne Rücksicht auf Verluste musikalisch alle Vorbilder ausgebeutet, die man so haben sollte, und textlich hat man die Innovation auch nicht gerade mit Stäbchen gefressen („Respect“, „Wastin’ Time“, „Break Away“, „Tattoo“, „Things Don’t Change“ – noch Fragen?), aber irgendwie ist dies hier von angenehmer Frische und Authentizität durchzogen. Diese Jungs wissen definitiv, was es braucht, um den Moshpit ordentlich durchzuwalken, und geizen nicht mit Resultaten: Was hier nicht schnell ist, groovt wie Sau und animiert zum rhythmischen Kopfnicken. Crew-Refrains mit hohem Mitsingfaktor? Kein Problem. Old-School-Anfänge Marke alle-zusammen-Bass-alleine-wieder-alle-zusammen? Auch mehr als einmal am Start. Trotzdem bleibt das Ganze sehr sympathisch und versprüht nicht die ekelhafte Brechmittel-Attitüde, die zum Beispiel 25 Ta Life, Madball und Fury Of Five an den Tag legen. Spätestens bei gekonnten Ausflügen ins Oi!-Lager („Tattoo“) und dem oft grandiosen zweiten Sänger bleibt dann nur noch ein Fazit: Decay rocken. Und zwar ziemlich.