Von überflüssigen Informationen halten Desmond Q Hirnch sehr wenig. Leider gibt es verschiedene Auffassungen darüber, welche Infos notwendig sind und welche nicht. Überflüssig ist nach Auffassung von Desmond Q Hirnch die Preisgabe der Identität der Musiker – das Booklet verrät jedenfalls nicht, wer für die quietschenden, krachenden, verzerrten und psychedelischen Gitarren zuständig ist, wer den dezenten Baß zupft oder die versierte Schlagbude bedient. Lyrics sind sowieso Nebensache, was kann sich schon hinter Songtiteln wie Goal!”, Fernwaerme” oder Kiva Ilta” an Nachlesbarem verbergen, und außerdem zwingt dieser Umstand zu erhöhter Aufmerksamkeit beim Hören. Dazu sind jedoch auch noch exotische Sprachkenntnisse vonnöten, bei Kiva Ilta” tönt es finnisch (wahlweise estnisch, kisuaheli oder verzerrt bayrisch) aus den Lautsprecherboxen. Doch das alles ist sekundär, schließlich heißt die Platte schlicht Music”, und da liegt jedwede Priorität. Zwölf Songs lang wird Rockmusik auf avantgardistisch-psychedelischem Niveau zelebriert, was die Hörgewohnheiten gleichermaßen strapaziert wie herausfordert. Vergleiche werden Desmond Q Hirnch ebenso hassen wie Schubladen – dementsprechend sei hier empfohlen, Music” frei vom Kategorisierungswahn zu genießen.