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    Deftones
    Diamond Eyes

    VÖ: 30.04.2010 | Label: Warner
    Text:
    Deftones - Diamond Eyes

    Ein Album für die Tonne, ein anderes für alle: Die Deftones haben ihre intensiven Momente reaktiviert. Entstanden ist ein echtes Konsens-Werk voller Randzonen.

    Sicher: Im VISIONS-Kontext waren die Deftones immer eine Art Konsensband, fand man bei ihnen doch das Beste aus dem Alternative der 90er, dem Metal der 00er und der Idee von Pop in einer Musik, die alles sein will, nur sicher kein Pop. Und doch konnte man den Verfall der persönlichen Verhältnisse innerhalb der Band seit ihrem Durchbruchswerk „White Pony“ mit jeder weiteren Meldung praktisch in Echtzeit nachvollziehen. Gerade die wechselhafte Beziehung zwischen Sänger Chino Moreno und Gitarrist Stephen Carpenter drückte sich in zunehmend spröden Platten aus. „Saturday Night Wrist“, das bisher letzte Werk, überzeugte dann auch nicht – wenn es überhaupt noch überzeugte – mit Dichte und großen Songs, sondern mit einem Facettenreichtum, der überraschte. Doch wie viel nahm man letztlich mit von diesem Album? Wer griff, wenn er mal wieder Deftones hören wollte, tatsächlich zu ihrer jüngsten Platte? Warum sonst sagt Moreno, dass er bereits während der Produktion des bis heute unveröffentlichten Albums „Eros“ wusste, „dass da noch Besseres kommen würde“? Seit des schweren Autounfalls von Bassist Chi Cheng vor anderthalb Jahren liegt das nahezu fertige Album auf Eis; es sollen aber auch musikalische Streitfragen gewesen sein, wegen denen sich „Diamond Eyes“ nun ungehemmt auf die intensivsten Deftones-Momente aus den 90ern besinnt, ohne die notwendige Weiterentwicklung zu vernachlässigen. Denn genau das ist „Diamond Eyes“: das Beste aus allen Deftones-Welten – auch aus denen, die man bisher noch nicht kannte. Dazu gehört beispielsweise, dass Refrains mehr denn je Refrains sein dürfen: In vielen der Songs steckt eine melodiöse Kraft und Stringenz, die neu ist bei den Deftones. Vor allem, da sie nicht mehr partout von der dunklen Seite kommen müssen – Hoffnung, Zuversicht, ja sogar Liebe für das ungekünstelt Schöne ist erlaubt. Natürlich brechen die Deftones diese Schönheit mit Hingabe auf: Umspielt eine Gesangslinie zutraulich das Ohr, ist der Rhythmus dazu komplex, synkopisch oder zumindest vorsätzlich unrund. Von diesen Gegensätzen lebt „Diamond Eyes“. Es ist ein Werk voller Deftones-Randzonen, dafür fast nie aus der Mitte ihrer Ästhetik. Wie auch der Klang der Platte: ungewohnt spacig und doch drückend, ebenso dumpf wie hell. Damit gelingt ihnen das Kunststück, das sie früher so einzigartig machte, ihren letzten Platten hingegen fehlte: Sie sind als Band, als Songwriter, als Klangforscher kaum greifbar und doch zu jeder Sekunde präsent. Ein großer Schritt zurück nach vorne.

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