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    The Death Of Anna Karina
    New Liberalistic Pleasures

    VÖ: 20.02.2006 | Label: Unhip/Hausmusik
    Text:
    8 / 12

    Ja grad völlig en vogue: der Postcore. Auch diese Italiener sind dem Hardcore entwachsen, rein musikalisch. Zornig sind sie immer noch wie sonst was.

    The Death Of Anna Karina keiften und knüppelten mit Orchid (R.I.P.) und JR Ewing (den frühen) um die Wette, in einer Liga sogar. Credibility haufenweise und zu Recht, und dann der Stilbruch: The Death Of Anna Karina nun im Danach-Core. Es ist aber auch immer wieder verteufelt spannend, solche Bands, die einst härter als der Rest und radikaler auf der Bühne als alle waren, plötzlich bei etwas anderem zuzuschauen und zuzuhören. Beim Orgel-/Synthesizerspielen beispielsweise. Beim Ausflippen an der mäßig bis gar nicht mehr bratenden Plingplang-Gitarre. TDOAK und die Chicagowende – den Zunder des Hardcore mal anders genutzt. Schreien ist nicht mehr, dafür Gequieke und auch mal Gequake, es entfleuchen auf coole bis anstrengende Weise Zeilen wie: „Control yourself and kiss my bible / Now kiss off and piss on the bible / I can’t stop to piss your bible out now / Because salvation means castration.“ Ja! Nix für Waschlappen. Zartbesaitete ziehen auch bei einem irren Stück Krankheit wie „Every Revolution Is A Throw Of Dice“ die Brauen hoch, schürzen die Lippen und skippen. Dabei ist es doch nur stimmig, wenn im Postcore der Schmerz des Hardcore auf andere Weise weiterlebt. Zum Schluss dann ein machtvolles Instrumental, das dich im Sekundentakt auf den Boden schlägt, wieder aufnimmt, ein bisschen dreht und dann wieder Richtung Boden donnert. Eine echte Freude. Und weil sie den Dogmen des Hardcore abgeschworen haben, passt sogar der Plattentitel. Mal sehen, wie lange, den strickmusterfrei ist auch der Postcore nicht mehr. Freiheiten haben sie sich jedenfalls ausgiebig genommen.