“Oh, this is bad… No, let me call it what it is – this is fucked up!”, heißt die Intro-Stimme willkommen, am Ende steht ein melancholisches Zwei-Minuten-Geplänkel, das vom finalen Pistolenschuss abgewürgt wird. Dazwischen liegen zwar nicht die angekündigten “100 Reasons To Die”, immerhin besingen Deaf Penalty aber neun davon in weniger als 25 Minuten. Auch auf dem zweiten Release nach “Eleven Hours To Go” (2001) klingt nur der Bandname der fünf Finnen witzig, ansonsten herrscht emotionale Finsternis. Die Herren aus Helsinki bedauern Fehltritte, leiden an den Folgen, haben ein schweres Herz und es generell nicht leicht. Den Soundtrack zu Gefühlschaos und Depression liefert ein transparenter Tonklumpen aus peitschendem Old-School-Hardcore und punkigen Melodien, in denen Gitarre und Gesang gerade bei “Dont Look Back”, “Minus One Mistake” oder “See You At My Funeral” schwelgen. Das Songgerüst ist nicht eben opulent ausgeschmückt, zumeist hetzen Deaf Penalty ohne Umschweife gen Finish, und auch die Lyrics sind kaum lyrisch, vielmehr stumpf und auf den wunden Punkt hin verfasst. Seltsam, dass “100 Reasons To Die” dennoch eine gewisse Faszination ausstrahlt. Gerade auf Menschen, die melodischen Punk gerne tight mögen und von Weder-Agnostic-Front-noch-alte-Bad-Religion-Emo-Core den Hals voll haben.