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    Dead Soul Tribe
    The January Tree

    VÖ: 30.08.2004 | Label: InsideOut/SPV
    Text: Patrick Großmann
    3 / 12

    Seit er 1997 der Frickel-Kommune Psychotic Waltz den Rücken kehrte, arbeitet sich Devon Graves solo am immergleichen Schrankwand-Fantasy-Metal ab.

    Da freut sich die einschlägige Presse: “Familienvater” Graves schwingt abermals den Taktstock und hat ein drittes Konzeptwerk mit „quasi hypnotischer Ausstrahlung“ (O-Ton Waschzettel) am Start. Ziemlich quasi, wohlgemerkt. Denn herausgekommen ist saft- und kraftlose Rechner-Metal-Blenderei mit schwülstigen Fantasy-Lyrics um einen – kein Scherz! – winterlich kahlen Baum, die im unsäglichen Siebenminüter “Just Like A Timepiece” ihren geschmacklichen Limes findet. Die Vergänglichkeit der Natur habe er vertonen wollen, sagt Graves, und man sieht ihn förmlich vor sich, wie er im Wiener Exil in einer Ausgabe der “Nebel von Avalon” blättert. Ins Bild gesetzt hat der Glatzkopf dagegen doch nur die eigene artistische Hinfälligkeit. An dieser Platte klingt ausnahmslos alles gestrig: Im Falsett tremoliert er sich im Verbund mit Drummer Adel Moustafa durch schwachbrüstige Hymnen voller Stakkato-Riffs, die höchstens in ländlichen Musikschulen für leuchtende Augen sorgen. Quergeflötet wird gleichfalls mit einer Hingabe, die Jethro Tulls Ian Anderson vor Verzücken Luftsprünge vollführen ließe. Wenn Graves im bräsigen Epos “The Coldest Days Of Winter” den “point of no return” bejammert, dann meint er sich damit irgendwo auch ein bisschen selbst. Ein alter Hut, der mit den im Info explizit genannten Inspirationsquellen Tool/A Perfect Circle in etwa soviel gemein hat wie eine Tafel ‘Sarotti’ mit echter Schokolade. Unrockbar, bis der Arzt kommt.