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    Dead Flesh Fashion
    Thorns

    VÖ: 11.03.2011 | Label: Midsummer/Cargo
    Text: Maik Maerten
    6 / 12
    Dead Flesh Fashion - Thorns

    Dead Flesh Fashion wollen es sich zwischen Hardcore, Metal und Doom unbequem machen und landen auf dem Hosenboden der Mittelmäßigkeit.

    Dabei muss sich die Band nicht mal vorwerfen lassen, sie mache etwas Grundlegendes falsch. Handwerklich – wie das Klischee so schön geht – ist alles in bester Ordnung auf “Thorns”. Vor allem der unangenehm dröhnende Bass und die gnadenlos prügelnden Rhythmen verdienen Lob. So konsequent wie im anfänglichen Kugelhagel und unter der gleich darauffolgenden Dampfwalze von “Niagara” wird man selten begraben. Allerdings wiederholt sich das Schema nicht nur – die Kopien verblassen auch allzu schnell. “Kissing The Neck Of Inertia” zum Beispiel ist zu Beginn ein mittelmäßiger Nackenbrecher und verliert dann einfach den Fokus, bis am Ende nur Gefiepe und kein Doom mehr bleibt. Was fehlt, ist nicht Struktur, sondern Wiedererkennungswert. Knüppelbeats, Highspeed-Riffs und fies growlende Vocals bietet jede Metal- oder Hardcore-Band. Wer herausstechen will, dessen Schweiß sollte zumindest ein wenig eigentümlich riechen. Da ist es dann nicht getan mit einer überlangen Instrumental-Coda, wie Dead Flesh Fashion es in “Where The Night Goes For Orchid” versuchen. Und da reicht auch nicht der auf “Thorns” allgegenwärtige, aber ziemlich wässrige Sludge-Einschlag, den die Band nur ganz selten über einen ganzen Song rettet. Man kauft ihnen die Verzweiflung und Wut in letzter Konsequenz nicht ab. Dafür loten Dead Flesh Fashion die Extreme nicht weit genug aus und überschreiten keine Grenzen, wie es etwa Eyehategod immer getan haben. Dafür ist “Thorns” zu viel Kopfarbeit und zu wenig Bauchgefühl, zu viel Struktur und zu wenig Entfesselung.