Schottlands Kultur steckt voller Gegensätze. Der Abgeschiedenheit der Highlands stehen im Süden die englisch geprägten Uplands gegenüber. Grandiose Naturszenarien wechseln sich ab mit vor sich hinrostender urbaner Trostlosigkeit. De Rosa sind hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Einflüssen ihrer Umgebung und schmieden daraus ihr Eisen. “Wenn wir nicht gerade auf der Bühne stehen”, erklärt Martin Henry, “findet man uns die meiste Zeit in den grauen Straßen der postindustriellen Einöde Lanarkshires wieder.” Jeder Ton auf “Mend” möchte gleichzeitig schwarz und weiß sein, möchte wütend aus der Melancholie ausbrechen, und sich im nächsten Moment wieder selbst bemitleiden. De Rosa steigen die vertrackten Stufen zu Thom Yorkes klaustrophobisch-engem Oberstübchen hinauf. Bevor sich die Tür schließt, merken sie, dass sie hier eigentlich gar nicht sein wollen, und brechen angepisst mit lautem Feedback wieder hervor. Man mache die Musik nur für sich selbst, aber es würde sich natürlich gefreut, wenn viele Leute zu den Konzerten kommen. Man sei stolz auf die neue Platte, gerade weil die Geburt schmerzhaft und hart war. Alles ist am rechten Platz.
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VÖ: 13.03.2009