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    Dbh
    Unwilling To Explain

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Dedicated/PIAS
    9 / 12

    Eine dreckige Stadt kann nicht nur viel zu nette Bands wie Cast oder Space hervorbringen. Hier sind die Jungs von Liverpools Schattenseite: Fünf angeblich ‘hard living seventeen year olds’, die einen solch häßlichen, schmerzhaften Hardcore spielen, daß man meinen könnte, da hätte sich schon seit dreißig Jahren Wut und Haß angestaut. Man merkt sofort, daß die Vorbilder von dBh nicht GBH heißen, zumindest musikalisch sind sie in Amiland in die Schule gegangen. Die New York-Szene hat es dBh dabei am meisten angetan, aber besonders auffällig sind auch die Annäherungsversuche an den Sound von Black Flag: Gitarrist Alex Ballard ist ein genauso gemeiner Quälgeist wie Greg Ginn, und Sänger Andy McMahon hat seinen Rollins gut gelernt. Doch eigentlich schreit Andy eher wie der heutige Henry mit seiner routinierten Gewaltausstrahlung, nicht der aus seligen Black Flag-Zeiten, als die überschäumende Aggression noch frisch und unkontrolliert war. Im Gegensatz zur Rollins Band bleibt der Groove bei dBh leider manchmal in der Hüfte stecken, für meinen Geschmack kommt „Unwilling To Explain“ zu statisch und abgehackt daher. Liegt vielleicht daran, daß die Liverpooler ihre Anregungen lieber im Industrial- oder Grindcore-Bereich und nicht in der Jazz-Ecke suchen. Insgesamt aber ein gelungener, verdammt kraftvoller Einstand, der auf die künftigen Taten der ‘angry young men’ neugierig macht.