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    Day Wave
    The Days We Had

    VÖ: 05.05.2017 | Label: Harvest
    Text:
    5 / 12
    Day Wave - The Days We Had

    Lichtempfindliche Menschen sollten das Debüt von Jackson Phillips nur mit Sonnenbrille hören. Denn die kalifornische Sonne strahlt einem aus jedem Ton des Dreampops auf „The Days We Had“ entgegen.

    Während sich andere Bands an der Schnittstelle von Dreampop und Shoegaze meist als scheue Stubenhocker inszenieren und ihre Musik in schattige Melancholie tauchen, machen Day Wave Musik für den Tag am Strand oder das Frühstück auf dem Balkon. Hierzulande erscheint „The Days We Had“ allerdings ein paar Monate zu früh. Denn die elf tiefenentspannten Songs vertonen die Stimmung eines Hochsommertages, wenn Körper und Geist durch die Hitze träge werden, und sich die Zeit wie klebriges Kaugummi in die Länge zieht. Nur selten kommt Unruhe auf wie bei „Ordinary“, bei dem schnell tickende Hi-Hats und euphorische Synthies den Puls minimal in die Höhe treiben. Um Herzrasen dreht sich auch „Promises“, in dem Jackson Phillips von der Nervosität vor dem Date mit der Angebeteten singt und die Musik dazu aufgekratzt und unruhig tippelt. In „Home“ outet sich Phillips dann doch als Stubenhocker: Der Song feiert nicht nur die Geborgenheit der eigenen vier Wände, sondern fühlt sich dabei so wohl, dass er nach der ersten Strophe wieder an den Ausgangspunkt zurückkehrt und sie anschließend in leichten Variationen wiederholt. Leider klingen viele Songs auf „The Days We Had“, das Phillips größtenteils im Alleingang eingespielt hat, wie Variationen von Songs, die so schon vor zwei Jahren auf seinen ersten beiden EPs „Headcase“ und „Hard To Read“ zu hören waren. Trotz der charmanten Idee, der Melancholie des Dreampop sonnendurchflutete Fröhlichkeit entgegenzusetzen, bleibt „The Days We Had“ zu brav und vorhersehbar.