Ein kreatives Duo aus Bristol, gesignt vom Massive Attack-Label Melankolic – wer jetzt an TripHop denkt, könnte kaum falscher liegen.
Denn Phelim Byrne und Donnie Hardwidge alias Day One bewegen sich auf einer Songwriter-Schiene die schon eher an die Eels denn an Portishead erinnern. Ebenfalls falsch liegt, wer jetzt beim Day One-Debüt Ordinary Man auf eine durchweg schwermütige Stimmung tippt. Ordinary Man ist ein unglaublich unterhaltsames Album, dass vom ersten Ton des Openers Waiting For A Break bis zum Schluss- und Titelstück seinen Reiz behält. Dem Ruf dieses Duos muss man zwangsläufig folgen, wenn man sich einmal auf sie eingelassen hat. Kleine Geschichten über Liebe oder banalen Alltag werden bei Day One zu einem unterhaltsamen Dialog zwischen ihm und ihr oder zu einem Beobachtungsposten einer Episode, die täglich überall millionenfach auf der Welt passiert, ohne je wahrgenommen zu werden. Dass Phelim so gut wie gar nicht zum Sänger taugt, könnte man bis zum Schlussstück schon mitbekommen haben. Doch dann teilt er es auch denjenigen, die entweder seinem erzählerischen Charme verfallen sind oder ob der fesselnden Klangwelt bestehend aus beinahe allem, was Töne erzeugen kann, andere Dinge für wichtiger hielten, in Ordinary Man auch frank und frei mit. Wer noch nie herausgefunden, wie wirksam man die einen scheinbar umgebende tägliche Langeweile durch Beobachtung einzelner Szenen und Menschen bekämpfen und in gute Unterhaltung ummünzen kann, findet bei Day One Erleuchtung.