Dawn Of Ouroboros
Bioluminescence

Bekanntlich bietet ein solcher Ausflug unwirkliche Anblicke, die immer absurder werden, je tiefer es geht. In der absoluten Dunkelheit tanzen Kreaturen, die ihre Beute mithilfe der titelgebenden Biolumineszenz anlocken und in ihrer Fremdartigkeit die Fantasie aller Science-Fiction-Autor*innen übertreffen. Im extremen Metal sind die Ozeane daher kein unbekanntes Sujet, für Dawn Of Ouroboros aus Oakland, Kalifornien ist es dennoch ein kluger Schritt, sich an diesem Quasi-Konzept zu orientieren.
Sein bislang letztes Album, “Velvet Incandescence” von 2023, war zwar gelungen, aber auch zerfasert. “Bioluminescence” bleibt der Mischung aus Death- und Black Metal mit Einflüssen aus dem Jazz und bisweilen herzzerreißenden Melodien treu. Das Schlagzeug steigt heftig in den Titelsong ein, Sängerin Chelsea Murphy übernimmt mit zurückhaltendem Gesang, der auch einer Shoegaze-Band stehen würde, bevor sie fies growlend tiefer hinabsteigt und die Wunder beschreibt, die sich ihr eröffnen: „In stillness of night, stars liquify, galaxy busting upon dancing tides“.
“Slipping Burgundy” geht umgekehrt vor, beginnt als jazziges Stück und übergibt dann an Gitarrist Tony Thomas, der es mit einem ausladenden Solo veredelt. Das könnte schnell zu viel werden, wird es aber nicht. Das reduzierte “Mournful Ambience” beschließt die Reise dennoch mit zartem Klavier.
Das steckt drin: The Ocean, Oceans Of Slumber, Rivers Of Nihil