Bezaubernde semi-akustische Folk-Pop-Preziosen eines New Yorker Ausnahmesängers – warm, authentisch, sinnlich. Und voller lyrischer Abgründe.
Langsam aber sicher muss man Ulf Zick und seiner kleinen Ulftone-Mannschaft den Riecher eines Trüffelschweines attestieren. Mit schöner Regelmäßigkeit lizensiert der umtriebige Berliner den Output amerikanischer Künstler, deren Majorlabel von einer Veröffentlichung in Deutschland nichts wissen will. Nun hat er seinem Katalog neben u.a. Pat McDonald und Chris Whitley mit dem Singer/Songwriter David Poe ein weiteres, höchst interessantes Nischenthema einverleibt. Selbst ganze zwei Jahre nach dem US-Release hat dessen Debüt nichts von seiner Relevanz eingebüßt: Unterstützt von Drummer Sim Cain (ja: Ex-Rollins Band!), Kontrabassist John Abbey sowie Produktions-Magier T-Bone Burnett (u.a. Wallflowers, Elvis Costello) hat Poe elf exakt zwischen Schwermut und Hoffnung vermittelnde, variantenreiche Folk-Pop-Kleinode auf Tape gebannt, die den Hörer hautnah an seine persönlichen Befindlichkeiten heran lassen. Am besten wirkt diese Platte deshalb immer dann, wenn das Arrangement den Geschichten den nötigen Raum zum Atmen lässt, wie etwa im athmosphärischen Star oder dem latent modernistischen, gegen Ende erhobenen Hauptes davon stürmenden Bloody. Und bei Telephone Song schließlich bleibt schlicht die Uhr stehen. Hach, können Sentimentalitäten schön sein…