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    David Judson Clemmons
    Everything A War

    VÖ: 28.03.2025 | Label: Village Slut/7 People
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 385
    8 / 12
    David Judson Clemmons - Everything A War

    Mit dem Titel seines sechsten Soloalbums meint der Jud-Kopf auch den Kampf um inneren Frieden. Wer es hört, könnte den finden.

    David Judson Clemmons, US-Gitarrist und -Sänger, über Jahrzehnte umtriebig mit Jud, The Fullbliss, Damn The Machine. In Würde ergraut, wohnhaft nahe Berlin, mittlerweile als Gitarrenlehrer tätig. War nie wirklich weg, hat zuletzt allerdings Alben an der Öffentlichkeit vorbeiveröffentlicht. Handzeichen bitte, wer hat von Juds “Generation Vulture” (2016) gehört? Oder von Clemmons’ bislang letztem Soloalbum “Lights For The Living”, aufgenommen mit Beatsteaks-Schlagzeuger Thomas Götz? Wunderbar kompromissloser Alternative Rock mit Prog-Anleihen, frei von kommerziellen Ansprüchen, gefühlt ohne Lobby. Hier ist sie.

    “Everything A War” führt den Stil weiter, aber tauscht die Düsternis seines Vorgängers gegen warme, dicht gewobene Affirmationen, die sich langsam hochschrauben, bis sie vor Intensität zu bersten drohen. Ein “Songs In The Key Of You” könnte in Naturdokus Sigur Rós’ “Hoppípolla” ablösen, “Truce” das Finale einer HBO-Serie unvergesslich machen.

    Das ist Emotionalität ohne Emo-Gestus, Zugänglichkeit ohne Vereinfachung, Pathos ohne Bräsigkeit. Wer Einzelgängern wie Mike Vennart die Treue hält, sollte auch Clemmons unterstützen. Zitieren wir dazu das Highlight “No Fear, No Love, No Lie”. Das hat mittendrin einen Bruch, man hört ein paar akustische Akkorde, eine Frauenstimme singt: “For those that have fallen behind/ We could try a little harder”.

    Das steckt drin: Sel Balamir, John Bassett, Jud

    weitere Platten

    Lights For The Living

    VÖ: 01.04.2022

    Tribe & Throne

    VÖ: 10.04.2020

    Cold White Earth

    VÖ: 05.08.2011