Darker My Love
2

Denn Darker My Love scheinen es kaum anders zu wollen. Nach ihrem guten, aber im Songwriting schwächelnden Debüt von 2006 schneiden sie mit „2“ alles an, was die psychedelische Musiklandschaft von 1965 bis ’95 hervorgebracht hat. Der Opener „Northern Soul“ spricht deutliche Worte und ist ein Zaunpfahlwink Richtung The Verve. Im hervorragenden „Blue Day“ kommen kernige Fuzzgitarren dazu, und der Baggy-Rave-Beat erinnert freudig an die Stone Roses und ihr „Second Coming“. Danach packen Darker My Love in „Two Ways Out“ das aus, was in großen Lettern auf dem Backcover steht: Pop, gegossen in einen warm wabernden Hit. Spätestens jetzt merkt man, dass die Band aus LA, deren Mitglieder sich aus der städtischen Punkszene um The Distillers und Nerve Agents speisen, mächtig dazugelernt hat. Die fünf wollen es wissen! „Pale Sun“ ist wieder Manchester-verhaftet, und plötzlich macht „White Composition“ Platz für einen jazzigen, authentischen 60s-Psych-Pop-Jam in bester Beatles-meets-Zombies-Manier. Von nun an herrscht das Freispiel. Orientalisch fließt bis zum Ausbruch „Add One To The Other One“, das unmittelbar in das bluesige, an die späten Pretty Things erinnernde „Even In Your Lightest Day“ übergeht. Damit nimmt die Odyssee noch längst kein Ende. Entdeckungsreise empfohlen, wenn das gute Stück leider auch nur als Import erhältlich ist.