Dabei merkt man deutlich, dass sich Goffey laut eigener Aussage wieder mehr im Griff hat. Nach dem Ende von Supergrass wilderte er musikalisch hier und dort und verarbeitete in seinem ersten Quasi-Soloalbum “Take Your Jacket Off & Get Into It” die Situation, plötzlich ohne Job und Manager dazustehen. “Schtick” hingegen ist zumindest textlich ein Spiegel seines überaus hässlichen Covers und illustriert die Fallstricke und Absurditäten der modernen Zivilisation. “Sick Holiday” etwa erinnert mit seinem Dosenbeat und Stakkato-Sprechgesang an The Streets, während Goffey den Urlaubsverlauf einer typischen britischen Männerclique mit bissigem Witz aufarbeitet. “Ancient Text” hingegen klingt wie eine auf Sägezahngitarren eingespielte, scheppernd-moderne Fassung von The Clash und zeigt allen religiösen Fanatikern mit Textzeilen wie Its no secret, so let it be said/ That religion is the killer/ And the bringer of horror and dread den Stinkefinger. Die Modfathers von The Jam haben im nervösen Drive und der düsteren Grundattitüde von “Buzzkiller” ihre Spuren hinterlassen. Kurz: Ein britischeres Album als “Schtick” muss man dieses Jahr erst mal finden. Selbst wenn es Goffey mit seinem Epigonentum manchmal übertreibt und den Bogen überspannt, liefert sein zweites Album doch eine deutliche Erkenntnis: Was vor 30 oder 40 Jahren gut war, klingt in modernen Gewand nach wie vor erstaunlich frisch.