“66613” – allein der Titel (auch noch an siebter Stelle!) bringt das Schaffen der vier Freaks, die zudem aus der Stadt der verlorenen Engel kommen, treffend auf den Punkt. Kiloweise Klischees, hirnamputierter Horror-Humor und poppige Uptempo-Punktunes, alle kürzer als ein Eishockey-Drittel. Der trashige Charme der Kalifornier blieb auch einem Connaisseur des abseitigen Geschmacks – Blag Dahlia von den Dwarves – nicht verborgen, der die Gruselpunks flugs unter seine Producer-Fittiche nahm. Das famose Resultat rechtfertigt alle Mühen. “Bloodjunkies” ist nicht nur ein brillanter Singalong-Song, sondern zugleich Eigenwerbung für das gleichnamige Sideproject. Frecher Schachzug, sich für “California Demons” bei den Mamas and Papas (“California Dreaming”) zu bedienen, und definitiv groß sind auch “Fuel Injected Priest” oder “Formaldehyde”, die stellvertretend für die 13 (evil!) unheiligen Choräle Eingang in die Gesangsbücher der Verdammten finden werden. Bei “What Doesn’t Kill” beweist Frontmann Shaun Kama mit der besten Sangesleistung der letzten Jahre, dass auch ein Punksänger durch Können zu brillieren vermag. Pflicht für alle Misfits-, Meteors- und The Spook-Fans! Bleiben nur zwei Fragen: Warum bekommen wir nicht mehr als 19 Minuten (ohne Bonus-Tracks) von diesem genial-gottlosen Manna für unsere Peseten? Und: Who the fuck is Glenn Danzig?
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The Unholy Sound Of Damnation
VÖ: 22.08.2003