Ganz so abenteuerlich, wie es der Lebenslauf verspricht, ist das Debüt von Sarah und Jacob Snavely zwar nicht geworden, hören lassen kann sich der unterkühlte Indierock von Boo aber allemal – vorzugsweise in der Sperrstunde zwischen später Nacht und frühem Morgen, in der die Schatten länger fallen als das Licht der Straßenlaterne. Der widerhallende Dialog zwischen kratzbürstiger Gitarre, trockenem Bass und Sarahs an PJ Harvey und Debbie Harry geschultem Gesang entfacht in seinen dringlichsten Momenten einen hypnotischen Sog. Wenn dann auch noch Bruder Jacob mit einstimmt, sind weder Sonic Youth noch die Pixies fern. Es gibt schlechtere Vorbilder.