Daevar
Sub Rosa

Wo andere Bands der dunklen Seite ihre Werke zumeist mit Feedback, Gepolter, Bassriffs oder ähnlichen Symbolen martialischer Schwere eröffnen, setzen Daevar nichts als ein schiefes, aber nahezu unverzerrtes Gitarrenriff und den mit viel Hall unterlegten Gesang von Sängerin und Bassistin Pardis Latif. Wenn diese beim Opener “Catcher In The Rye” wenige Sekunden später doch noch von brachialen Drums und tiefdröhnenden Bässen abgeholt wird, dann geschieht auch dies mit einer durch alle Facetten der Düsternis scheinenden Schönheit.
Wobei man den Begriff Schönheit in Daevars Genrekontext begreifen muss, denn die Kölner*innen ändern für “Sub Rosa” nicht viel an ihrer musikalischen Grundformel: Mollgeschwängerter Doom-Rock mit weiblichem Gesang verbindet sich mit Metal und Grunge, was manchmal hoffnungsvoll (“FDSMD”), manchmal verzweifelt (“Wishing Well”) und manchmal nahezu episch (“Forgotten Tale”), aber immer fantastisch klingt.
Als würde die Musik allein nicht schon die Lobeshymnen rechtfertigen, sei auch erwähnt, dass “Sub Rosa” bereits Daevars drittes Album im dritten Jahr ihres Bestehens ist. Dass man mit so einer Qualitätsdichte die Erwartungshaltungen von Fans und Kritikern gleichermaßen in exorbitante Höhen schießen lässt, damit müssen Daevar nun leben. Können sie vermutlich gut.
Das steckt drin: Messa, Windhand, Year Of The Cobra
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