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    Dacia & The WMD
    dto.

    VÖ: 29.09.2006 | Label: MTM/SPV
    Text: Tanja Stumpff
    1 / 12

    Frontfrau Dacia Bridges mimt die Rockabilly Bitch in einem Schauerkabinett zwischen Rock, Pop und – genau! – New Metal.

    Das Debüt von Dacia & The WMD stellt eine drängende Frage: Hat sich Lemmy um den Verstand gesoffen? Außer unhörbaren Qualitäten der Sängerin fallen keine Erklärungen ein, die Kilmisters Gegenwart beim Duett „Losing You“ plausibel erscheinen lassen – es ist ein schauerlich pathetisches Stück inmitten eines unverfrorenen, hysterisch bunten Jammertals. Plakativ, grell, zwischen den Genres platziert beginnt die Fahrstuhlfahrt mit powerpoppiger Elektronik, die mit ein paar Handgriffen an den härteren Gitarren gespickt ist. Spätestens beim dritten Takt von „Who’s To Say“ will man aussteigen. Das hysterische „Uah“ einer Frau, die wiederholt versichert, sie sei „never the desparate type“ und den penetranten Refrain in die Endlosschleife treibt, sägt an den Nerven. Hektisch drückt man den falschen Knopf, die Tür bleibt verschlossen und 14 Songs, die scheinbar keine Strophen besitzen, sondern Slogans repetieren, prasseln nieder, mal in einem Anflug von Rap aufgesagt, mal balladesk gehaucht. Bei „The Communist“ wird man einer billigen Agitation des New Metall ausgesetzt, die parodistisches Potenzial besitzt. Hört man „Losing You“ im Anschluss, wähnt man sich in einer Variation von „Spinal Tap“, dessen weibliche Protagonistin durch ein Cameo Unterstützung erhält. Vielleicht war Lemmy ja einfach nur im falschen Film.